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Herzinsuffizienz (Herzschwäche): Ursachen, Symptome, Behandlung

Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters, bei der das Herz nicht mehr dazu in der Lage ist, die notwendige Menge an Blut durch den Körper zu pumpen. Hierdurch entsteht einerseits ein Defizit an Blut bzw. Sauerstoff an den Endorganen wie dem Gehirn oder den Nieren. Andererseits kommt es zu einem Rückstau des Blutes vor dem Herzen und damit zu Flüssigkeitseinlagerungen vor allem in den Beinen, aber auch in der Lunge. Mehr zur Herzinsuffizienz erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Die Übeltäter: hoher Blutdruck und verkalkte Gefäße

Viele Vorerkrankungen des Herzens oder anderer Organsysteme können eine Herzinsuffizienz zur Folge haben. In den Industrienationen sind vor allem ein nicht ausreichend behandelter Bluthochdruck sowie die koronare Herzkrankheit (KHK) Hauptverursacher der Herzschwäche. In selteneren Fällen kommen jedoch auch Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler sowie Erkrankungen des Herzmuskels als Ursache der Herzinsuffizienz in Frage.

Akut oder chronisch

Die Symptome der Herzinsuffizienz können plötzlich oder schleichend beginnen. Die akute Herzschwäche entsteht innerhalb weniger Stunden bis Tage und muss in der Regel notfallmäßig versorgt werden, da sie einen lebensbedrohlichen Zustand darstellt.

Die chronische Herzschwäche hingegen entwickelt sich über Wochen, Monate oder gar Jahre hinweg. An ihrem Anfang steht dabei oftmals eine abnehmende Leistungsfähigkeit, die sich zuerst nur bei schwerer, später aber auch bei immer leichterer körperlicher Anstrengung bemerkbar macht. Hinzu kommen eine schnelle Ermüdbarkeit sowie Luftnot. Auch verstärkte Einlagerungen von Flüssigkeit in Füßen und Unterschenkeln sind ein klassisches Symptom der Herzschwäche.

Ohne Therapie wird es immer schlechter

Wird eine Herzschwäche erkannt, sollte sie behandelt werden. Andernfalls schreitet die Erkrankung weiter voran und führt über kurz oder lang zu immer größeren Einschränkungen im Alltag und letztendlich auch zum Tode.

Zur Behandlung der Herzinsuffizienz stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Einerseits spielt die Behandlung der verursachenden Grunderkrankung eine große Rolle, andererseits können sowohl Beschwerden als auch Prognose durch eine gezielte medikamentöse Therapie verbessert werden. In sehr schweren Fällen kann als Mittel der letzten Wahl eine Herztransplantation vonnöten sein.

Was ist eine Herzinsuffizienz?

Unter Herzschwäche bzw. Herzinsuffizienz werden alle Funktionszustände des Herzens zusammengefasst, bei denen das Organ nicht mehr in der Lage ist, die benötigte Menge an Blut durch den Blutkreislauf zu pumpen.

Hieraus ergibt sich zum einen eine verminderte Zufuhr an Sauerstoff und Nährstoffen zu den Endorganen; zum anderen kommt es aber auch zu einem Rückstau des Blutes in die dem Herzen vorangeschalteten venösen Gefäße und damit zu Wasseransammlungen im gesamten Körper, die wiederum zu multiplen Symptomen wie beispielsweise Luftnot führen können.

Erkrankung des höheren Lebensalters

In Deutschland liegt die Gesamtprävalenz der Herzinsuffizienz etwa bei 1-2%. Die Erkrankung nimmt dabei mit steigendem Lebensalter jedoch deutlich an Häufigkeit zu. So steigt die Erkrankungshäufigkeit bei über 60-jährigen auf etwa 10% an, während eine Herzschwäche in jungen Lebensjahren kaum vorkommt.

Entstehung

Die Herzinsuffizienz ist eine sehr komplexe Erkrankung, die sich auf verschiedenen Körperebenen abspielt. Mithilfe der sogenannten Pathophysiologie können Erkrankungsmechanismen, Symptome sowie therapeutische Aspekte der Herzschwäche anschaulich erläutert werden, weshalb sie hier kurz umrissen werden soll.

Gut gemeint, aber kontraproduktiv

Im Rahmen einer Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, das notwendige Blutvolumen aus dem venösen in das arterielle Gefäßsystem zu pumpen. In der Folge entstehen Versorgungslücken an Sauer- und Nährstoffen an den Endorganen, was den Körper in eine Art Notzustand versetzt und ihn dazu verleitet, verschiedene Botenstoffe zu produzieren und in das Blut abzugeben, die den Kreislauf stabilisieren und die Versorgung mit Blut an den Endorganen verbessern sollen.

Leider sind diese Maßnahmen, die als eine Art Stressreaktion verstanden werden können, nur kurzfristig wirksam. Langfristig belasten sie den Herzmuskel zusätzlich und verschlimmern die Situation, weshalb viele Medikamente zur Therapie der Herzinsuffizienz genau an diesen veränderten Spiegeln an Botenstoffen ansetzen.

Schnell und ineffektiv

Durch eine Abnahme des gepumpten Blutvolumens kommt es zunächst zu einer verstärkten Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin oder Noradrenalin, die wiederum zu einer Steigerung der Herzfrequenz führen. Durch die gesteigerte Frequenz wird das Herz jedoch zwischen den einzelnen Herzschlägen nur unvollständig mit Blut gefüllt und pumpt in Folge noch weniger Blut vom venösen in das arterielle System. Weiterhin kann der zu schnelle Herzschlag zu einer Überlastung des Herzmuskels und letztendlich zu dessen Versagen führen.

Die medikamentöse Therapie der Wahl in einem solchen Falle sind Betablocker, da sie die Frequenz sowie den Sauerstoffverbrauch am Herzen senken und letztendlich dafür sorgen, dass das beförderte Schlagvolumen durch eine kompensatorische Zunahme der Herzfrequenz nicht weiter abnimmt.

Nieren reagieren empfindlich

Pumpt das insuffiziente Herz weniger Volumen in das System, nimmt die Durchblutung an den gesamten Endorganen ab. Besonders die Nieren reagieren sehr sensibel auf einen fallenden Blutdruck und schütten den Botenstoff Renin aus, der die Bildung weiterer Botenstoffen zur Folge hat.

Eine Erhöhung der Konzentration an Renin im Blut führt zu einer gesteigerten Bildung des Eiweißes Angiotensin II, das für eine Engstellung der peripheren Gefäße zuständig ist. Des Weiteren bewirkt Angiotensin II, dass über die Nieren weniger Salz und Wasser ausgeschieden werden. Beide Effekte haben eine Anhebung des Blutdruckes zur Folge, der zu einer gesteigerten Durchblutung der Endorgane beitragen soll.

Was vom Körper sehr intelligent eingerichtet wurde, hat im Rahmen der Herzinsuffizienz einen entscheidenden Nachteil: Durch das erhöhte Blutvolumen wird das Herz noch mehr belastet als zuvor und dadurch folglich weiter geschädigt.

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen und das Herz zu entlasten, können Medikamente wie ACE-Hemmer, AT1-Rezeptoranatagonisten und Aldosteronantagonisten zum Einsatz kommen, da sie den oben genannten Botenstoffen entgegenwirken, den durch Angiotensin II vermittelten Blutdruckanstieg reduzieren und zu einer Verbesserung der Herzleistung führen.

Ursachen

Eine Herzschwäche kann aus sehr unterschiedlichen Ursachen hervorgehen. In vielen Fällen bildet sie den Endpunkt anderer Vorerkrankungen des Herzens wie beispielsweise einer arteriellen Hypertonie oder einer Koronaren Herzkrankheit, die die häufigsten Ursachen der Herzinsuffizienz darstellen. Neben Ursachen im Herzen selbst gibt es diverse Erkrankungen anderer Organe, die in eine Herzinsuffizienz münden können.

Arterielle Hypertonie überfordert das Herz

Der unbehandelte oder schlecht eingestellte Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist eine der häufigsten Ursachen für die Entstehung einer Herzinsuffizienz. Bei einem zu hohen Blutdruck muss das Herz sehr viel Kraft aufwenden, um das Blut weiter in das arterielle Gefäßsystem zu pumpen.

Was kurzfristig ohne weiteres möglich ist, führt langfristig zu einer Überlastung des Herzmuskels, der sich in Folge verdickt (hypertrophiert), steifer wird und über die Zeit immer weniger Blut befördern kann. Folge ist ein vermindertes Blutvolumen im arteriellen Blutkreislauf, während sich das Blut in das venöse System zurückstaut.

Versorgungsengpass: verkalkte Herzkranzgefäße

Die koronare Herzkrankheit (KHK) zählt in den Industrienationen mit zu den häufigsten Volkserkrankungen. Durch einen ungesunden Lebensstil bedingt kommt es dabei zu einer voranschreitenden Verkalkung der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Besonders Zigarettenrauch sowie eine krankhafte Erhöhung der Blutfettwerte und des Blutzuckers begünstigen die Entstehung der KHK.

Lagert sich zu viel Kalk an den Gefäßwänden der Herzkranzgefäße ab, kommt es zu Versorgungsengpässen am Herzmuskelgewebe. Während dies zu Beginn der KHK nur bei Belastung auftritt, kommt es mit Fortschreiten der Erkrankung auch immer häufiger in Ruhe zu Sauerstoff- und Nährstoffmängeln. Das Herz kann daraufhin seine Funktion, Blut in den Körperkreislauf zu pumpen, immer schlechter ausfüllen. Es entsteht eine Herzschwäche.

Neben der Entwicklung einer KHK können Kalkablagerungen an den Herzkranzgefäßen auch noch eine weitere Gefahr bergen: den Herzinfarkt. Hin und wieder kann es nämlich dazu kommen, dass sich Kalkplaques von der Gefäßwand lösen und mit dem Blutstrom fortgetragen werden. Da sich die Herzkranzgefäße immer weiter verengen, bleiben die gelösten Plaques irgendwann stecken und verstopfen das Gefäß. Da kein Blut mehr fließen kann, kommt es am betroffenen Herzmuskelabschnitt zu einer akuten Unterversorgung mit Sauerstoff und in Folge dessen unter Umständen zu einem Absterben des Areals. Ist der Bereich groß, kann sich auch in Folge eines Herzinfarktes eine Herzinsuffizienz ausbilden.

Ausgeleierte Klappen

Herzklappenerkrankungen können im Laufe des Lebens erworben oder angeboren sein. Tritt eine Herzschwäche bereits im Kindesalter auf, ist in den meisten Fällen ein angeborener Klappenfehler dafür verantwortlich.

Im Laufe des Lebens kann es, ähnlich wie bei der KHK auch, zu Verkalkungen der Klappen kommen, wodurch der Blutfluss durch das Herz nur noch erschwert möglich ist und das Herz gegen einen erhöhten Druck anpumpen muss. Weiterhin können Herzklappen über die Zeit "ausleiern", sodass einmal gepumptes Blut zurückströmt und das Herz durch ein erhöhtes Volumen belastet wird. In beiden Fällen bildet sich, werden ursächliche Erkrankungen an den Herzklappen nicht behoben, nach und nach eine Überlastung des Herzens und in Folge dessen eine Herzschwäche aus.

Herz aus dem Takt

Damit das Herz weder zu viel noch zu wenig Blut in Körper- oder Lungenkreislauf befördert, muss es innerhalb einer bestimmten Frequenzspanne schlagen. Bei einer zu geringen Schlagfrequenz pro Minute wird nicht genug Blut vom venösen in das arterielle System geleitet. Schlägt das Herz jedoch zu schnell, kann es sich zwischen den einzelnen Schlägen nicht mehr ausreichend mit Blut füllen, wodurch ebenfalls weniger Blut weitergepumpt wird.

Besonders im letzteren Fall kommt es zu einer Überanstrengung des Herzens sowie zu einer Unterversorgung des Herzmuskelgewebes mit Sauerstoff, wodurch das Herz nach und nach an Leistungskraft verliert und sich im Verlauf eine Herzinsuffizienz herausbilden kann.

Kranker Herzmuskel

Erkrankungen des Herzmuskels können auf viele verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Allen gemein ist, dass sie das Risiko für die Entstehung einer Herzinsuffizienz deutlich erhöhen, da viele von ihnen chronisch verlaufen und zudem oft spät erkannt werden. Die wichtigsten Erkrankungen des Herzmuskels, die Ursache einer Herzschwäche sein können, sind dabei:

  • Entzündungen des Herzmuskelgewebes (Myokarditis) durch Viren, Bakterien oder Pilze, aber auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente, Chemotherapie, Bestrahlung, Drogen- oder Alkoholmissbrauch
  • Kardiomyopathien (verschiedene Erkrankungen des Herzmuskels), bedingt durch Stress, Überlastung oder auf Basis einer erblichen Anlage
  • Schädigungen des Herzmuskels durch bestimmte Speicherkrankheiten wie die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose)

Erkrankungen außerhalb des Herzens

Nicht nur Erkrankungen des Herzens können zur Ausbildung einer Herzschwäche führen. Auch bestimmte Erkrankungen, die sich nicht direkt am Herzen abspielen, können Auswirkungen auf das Herz haben und die Entstehung einer Herzinsuffizienz bedingen.

Häufige Ursachen für eine akute Herzschwäche sind beispielsweise eine nicht behandelte Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose) oder Fieber. In beiden Fällen wird der Stoffwechsel stark angeregt, das Herz schlägt deutlich schneller und kann akut überlastet werden. Aber auch im Rahmen einer Blutarmut muss das Herz mehr leisten als normalerweise, schlägt schneller und wird unter Umständen überbeansprucht.

Werden die für die Herzschwäche verantwortlichen Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt, normalisiert sich die Funktion des Herzens in aller Regel wieder ohne dass schwerwiegende Schäden bestehen bleiben.

Klassifikation

Die Herzinsuffizienz kann nach verschiedenen Gesichtspunkten eingeteilt werden. Die wohl gängigste Form ist die Einteilung in vier Stadien anhand der NYHA-Klassifikation (New York Heart Association). Diese bildet einerseits den Schweregrad der Erkrankung ab, andererseits stellt sie aber auch eine Orientierungshilfe zur Behandlung der Herzschwäche dar, da in jedem Krankheitsstadium unterschiedliche Medikamentenkombinationen eingesetzt werden können.

Stadium I

Im ersten Stadium finden sich subjektiv keine Einschränkungen der Leistungsfähigkeit. Untersuchungen des Herzens liefern jedoch erste Hinweise auf eine geringgradig eingeschränkte Herzleistung und markieren damit den Beginn der Herzinsuffizienz.

Stadium II

Im Stadium II nach NYHA treten erste Symptome der Herzschwäche auf, allerdings nur bei Belastung: Treppensteigen oder rasches Gehen erscheinen anstrengender. Erschöpfungszustände, Müdigkeit und Kurzatmigkeit treten schneller auf als früher.

Stadium III

Das dritte Stadium der Erkrankung ist durch eine Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei der Verrichtung von alltäglichen Dingen gekennzeichnet. Bereits leichte körperliche Arbeit wie Staubsaugen oder Einkaufen kann zu Luftnot führen und eine unverhältnismäßige Erschöpfung hervorrufen.

Stadium IV

Im vierten und letzten Stadium der Herzinsuffizienz treten Kurzatmigkeit, Luftnot und Erschöpfungszustände bereits in Ruhe auf. In diesem Stadium können nicht einmal mehr leichteste Bewegungen wie Anziehen oder Waschen selbstständig durchgeführt werden, sodass in der Regel ein stationärer Krankenhausaufenthalt notwendig ist.

Weiterhin können folgende Einteilungen zur Klassifikation der Herzschwäche herangezogen werden:

a) nach dem betroffenen Herzareal:

  • Linksherzinsuffizienz
  • Rechtsherzinsuffizienz
  • Globalinsuffizienz (kombiniertes Versagen des rechten sowie des linken Herzens)

b) nach dem Krankheitsverlauf:

  • akute Herzinsuffizienz
  • chronische Herzinsuffizienz

c) nach pathophysiologischen Gesichtspunkten:

  • systolische Herzinsuffizienz: Das Herz ist nicht in der Lage, vorhandenes Blutvolumen in den arteriellen Kreislauf zu pumpen.
  • diastolische Herzinsuffizienz: Das Herz kann im venösen Kreislauf vorhandenes Blutvolumen nicht aufnehmen. In den Herzkammern vorhandenes Blut kann jedoch, anders als bei der systolischen Herzschwäche, weitertransportiert werden.
  • kombinierte systolische und diastolische Herzinsuffizienz

d) nach echokardiographischen Aspekten:

Beurteilt wird in der Echokardiographie die Pumpleistung des Herzens. Diese kann, je nach Erkrankungsstadium, mäßig bis hochgradig reduziert sein.

Symptome

Die Beschwerden einer Herzschwäche können sehr vielfältig sein. Allgemein kommt es bei einer akuten Herzinsuffizienz zu einer sehr raschen Zunahme der Beschwerden, die im schlimmsten Falle in einem Schock enden können und einen Notarzt erfordern. Bei einer chronischen Herzinsuffizienz hingegen entwickeln sich die Beschwerden schleichend über einen längeren Zeitraum und lassen sich in aller Regel gut erkennen und behandeln.

Neben der Einteilung in eine akute und chronische Verlaufsform können die Symptome der Herzinsuffizienz je nach betroffener Herzhälfte unterschieden werden.

1. Allgemeinsymptome

Allgemeinsymptome sind Beschwerden, die unabhängig von der betroffenen Herzhälfte auftreten, sehr unspezifisch und dennoch typisch für die Herzinsuffizienz sind.

Leistungsknick und häufige Toilettengänge

Ganz zu Beginn steht in vielen Fällen die abnehmende Leistungsfähigkeit und schnellere Ermüdbarkeit in physischen oder psychischen Belastungssituationen. Typischerweise fühlen Sie sich müder als sonst, geraten leicht außer Atem und sind bereits nach geringer Belastung übermäßig erschöpft. Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, können Erschöpfungszustände und Müdigkeit auch schon in Ruhe, ohne jegliche Belastung, auftreten.

Ein typisches Symptom der Herzinsuffizienz ist weiterhin das nächtliche Wasserlassen. Dies ist durch Wassereinlagerungen bedingt, die sich tagsüber vor allem in den Beinen ansammeln. Im Liegen gelangt das Wasser aus den Beinen zurück in das Gefäßsystem und kann über die Nieren ausgeschieden werden. Aus diesem Grund kann es passieren, dass Sie nachts erwachen und nicht unerhebliche Mengen an Wasser lassen müssen.

Ein weiteres Symptom, das oftmals nicht wahrgenommen wird, ist der schnellere Herzschlag sowie neu aufgetretene Herzrhythmusstörungen, die besonders zu Beginn der Herzinsuffizienz einen Kompensationsversuch der abnehmenden Herzleistung darstellen.

2. Symptome der Linksherzinsuffizienz

Die linke Herzhälfte empfängt venöses Blut aus der Lunge, das dort mit Sauerstoff angereichert wurde, und leitet es in den arteriellen Körperkreislauf weiter. Dieser ist letztendlich für die Versorgung aller Organe sowie der Extremitäten mit sauer- und nährstoffreichem Blut zuständig.

Bei einer Linksherzinsuffizienz wird das Blut vor dem linken Herzen einerseits nicht abtransportiert (Rückwärtsversagen) und andererseits nicht richtig in den Körperkreislauf weiterbefördert (Vorwärtsversagen), wodurch sich die wichtigsten Symptome ableiten lassen:

Rausch außer Puste

Durch das Rückwärtsversagen und den dadurch bedingten Rückstau von Blut in die Lungengefäße kommt es zu einer teils massiven Flüssigkeitsansammlung in der Lunge. Diese ruft Luftnot (Dyspnoe) hervor, die zu Beginn oftmals nur bei Belastung und später auch in Ruhe auftritt.

Die Stauung von Blut in der Lungenstrombahn wird durch Liegen verstärkt, weshalb es oft auch zu nächtlichen Hustenanfällen mit Luftnot kommen kann. Dieses Phänomen wird auch als "Asthma cardiale" bezeichnet, im Prinzip ein durch die schlechte Pumpleistung des Herzens bedingter Asthmaanfall.

Im schlimmsten Falle kann der massive Rückstau von Blut in der Lungenstrombahn zu einem Lungenödem führen, das sich durch sehr starke Luftnot bemerkbar macht und einen medizinischen Notfall bedeutet.

Auch das Gehirn kann betroffen sein

Das Vorwärtsversagen führt bei der Linksherzinsuffizienz zu einer verminderten Durchblutung lebenswichtiger Endorgane wie dem Gehirn oder den Nieren. In Folge kommt es zu Schwächegefühlen sowie Verwirrtheit und Vigilanzminderung. Der Blutdruck kann stark abfallen, wodurch Sie sich zunehmend schwach und müde fühlen.

3. Symptome der Rechtsherzinsuffizienz

Das rechte Herz steht im Dienste des Lungenkreislaufs. Seine Funktion ist es, sauer- und nährstoffarmes Blut aus dem Körper zu empfangen und an die Lunge weiterzuleiten, wo es mit Sauerstoff angereichert und an das System des linken Herzens weitertransportiert wird. Auch im Rahmen der Rechtsherzinsuffizienz kann zwischen einem Rückwärts- und einem Vorwärtsversagen unterschieden werden.

Dicke Beine

Beim Rückwärtsversagen staut sich das Blut vor dem rechten Herzen in das venöse System des Körperkreislaufes zurück. Dadurch kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen in den Organen, die dem Herzen vorangeschaltet und besonders reich an Blut sind. Dies führt zu einem erhöhten Blutaufkommen in den Endgefäßen der Extremitäten und damit zu einem vermehrten Flüssigkeitsaustritt in das Gewebe. Die sich entwickelnden Ödeme breiten sich zunächst vor allem am Fußrücken sowie der Unterschenkelvorderseite aus und nehmen im Tagesverlauf zu.

Blutstau in sämtlichen Organen

Weiterhin wird das Blut vermehrt in die Leber zurückgestaut, was zu einer Vergrößerung des Organs (Hepatomegalie), aber auch zu Leberschmerzen, einer Gelbfärbung der Haut (Ikterus) sowie zu einer Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (Aszites) führen kann. Ein Rückstau des Blutes kann sich auch in vielen anderen Organen durch unterschiedliche Beschwerden bemerkbar machen. Beispielsweise kann es im Magen zu Übelkeit und Appetitlosigkeit und an den Nieren zu einer Funktionseinschränkung kommen.

In den meisten Fällen bestehen Rechts- und Linksherzinsuffizienz nicht getrennt voneinander, sondern gemeinsam, sodass sowohl Zeichen der Rechts- als auch der Linksherzschwäche bestehen. Dieser Zustand wird Globalherzinsuffizienz genannt.

Diagnose

Die Herzinsuffizienz wird anhand mehrerer diagnostischer Kriterien festgestellt. In der Regel beginnt Ihr behandelnder Arzt mit einem ausführlichen Erstgespräch (Anamnese). Es folgen eine körperliche Untersuchung, eine Blutentnahme sowie apparative Untersuchungsmethoden des Herzens wie ein Elektrokardiogramm (EKG), eine Ultraschalluntersuchung oder eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes. Weiterhin können CT- oder MRT-Untersuchungen im Verlauf der Erkrankung notwendig werden.

Gezielte Fragen: die Anamnese

Eine ausführliche Anamnese stellt die Grundlage jeder Diagnosestellung dar. Im Rahmen der Herzinsuffizienzdiagnostik sind für Ihren behandelnden Arzt vor allem folgende Aspekte bzw. Fragestellungen von großer Bedeutung:

  • Leiden Sie unter Vorerkrankungen? Insbesondere Erkrankungen des Herzens wie eine KHK oder ein zurückliegender Herzinfarkt sind hierbei von Bedeutung.
  • Wie viel Alkohol konsumieren Sie?
  • Nehmen Sie Medikamente ein, oder gab es in der letzten Zeit Änderungen Ihrer Medikation? Insbesondere Schmerzmittel der Gruppe NSAR werden immer wieder als Trigger für eine Dekompensation der Herzinsuffizienz diskutiert.

Körperliche Untersuchung

Im Anschluss an das Anamnesegespräch wird Ihr Arzt Sie körperlich untersuchen. Dabei hört er unter anderem auf das Herz und die Lungen und tastet den Bauch ab. Auch das Messen des Blutdruckes ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung.

Das Abhören des Herzens dient in erster Linie dazu, Klappenveränderungen zu erkennen, die die Ursache einer Herzschwäche sein können. Als Folge der Herzinsuffizienz wiederum kann sich Flüssigkeit in der Lunge ansammeln, die ein geübter Arzt mit dem Stethoskop beim Abhören der Lunge zu hören vermag. Weiterhin kann der Füllungszustand der Halsvenen begutachtet werden, der bei einer Herzinsuffizienz in der Regel zu hoch ist.

Laborchemische Diagnostik

Eine Blutuntersuchung gehört zur jeder Diagnostik der Herzschwäche. Sie dient einerseits dazu, Erkrankungen auszuschließen, die eine Herzinsuffizienz hervorrufen können (beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine starke Anämie); andererseits kann im Blut ein bestimmter Herzinsuffizienzmarker bestimmt werden.

Das sogenannte natriuretische Peptid vom B-Typ (BNP) wird durch Überlastung bzw. Dehnung der Herzhöhlen freigesetzt und ist im Rahmen einer Herzschwäche in der Regel immer erhöht. Dabei gibt der Grad der BNP-Erhöhung nicht nur Hinweise auf das Vorliegen einer Herzmuskelschwäche, sondern zeigt auch an, wie stark diese ausgeprägt ist: je höher der BNP-Spiegel im Blut, desto schwerer die Herzinsuffizienz.

Apparative Untersuchungsmethoden

Apparative Untersuchungsmethoden werden zum einen durchgeführt, um die Diagnose Herzinsuffizienz zu verifizieren, zu anderen dienen sie der Ursachenforschung. Im Einzelnen kommen folgende Methoden je nach Fragestellung zum Einsatz:

  • EKG: Ein EKG wird zur Eingangsdiagnostik immer durchgeführt. Je nach Ursache der Herzinsuffizienz lassen sich durch die Ableitung der Herzströme dabei vielfältige Auffälligkeiten finden, die eine Herzinsuffizienz erklären können. Dazu zählen beispielsweise Rhythmusstörungen oder ein abgelaufener Infarkt.
  • Echokardiographie: Die Ultraschalluntersuchung des Herzens ist ein wichtiges Basisinstrument zur Diagnostik der Herzinsuffizienz. Mit ihr kann beurteilt werden, ob die Herzhöhlen von normaler Größe sind, ob eine Verdickung der Herzmuskulatur vorliegt, ob die Herzklappen Veränderungen aufweisen und ob die Herzaktionen normal ablaufen. Die Untersuchungsergebnisse der Echokardiographie liegen schnell vor, sind kostengünstig und präzise, was einen entscheidenden Vorteil dieser Untersuchungsmethode darstellt.
  • Röntgen-Thorax: Im Röntgen-Thorax, der Röntgenuntersuchung des Brustkorbes, können Herz und Lunge in der Übersicht dargestellt werden. Im Rahmen der Herzinsuffizienz ist das Herz oftmals stark vergrößert und weist eine sehr charakteristische Form auf, die sogenannte Holzschuhform. Die Lunge wiederum kann auf Stauungszeichen untersucht werden, die indirekt Hinweise auf eine verminderte Herzleistung liefern.
  • Kardio-MRT: Die Kernspintomographie des Herzens ist eine sehr spezielle Untersuchung, die nur bei besonderen Fragestellungen Anwendung findet, beispielsweise bei Verdacht auf eine virale Herzmuskelentzündung oder eine Speicherkrankheit, die sich auch im Herzen manifestieren kann.

Behandlung

Ebenso wie die Ursachen sind die Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz sehr vielfältig und müssen jeweils individuell abgestimmt werden. An oberster Stelle der Therapie steht dabei die Behandlung der Grunderkrankungen, die im Verdacht stehen, die Herzschwäche hervorgerufen zu haben.

Weiterhin kann das Herz durch eine gezielte medikamentöse Therapie entlastet werden. In machen Fällen können herzchirurgische Eingriffe oder das Einsetzen eines Herzschrittmachers zu einer Linderung der Beschwerden führen.

1. Behandlung der Grunderkrankungen

Es gibt eine ganze Reihe an Erkrankungen, deren Folge eine Herzschwäche sein kann. In vielen Fällen stellt sich die Herzschwäche erst nach Jahren ein, weshalb eine zeitnahe Behandlung der Grunderkrankungen essentiell für die Vermeidung einer Herzinsuffizienz ist.

Arterielle Hypertonie

Als Folge eines langjährigen Bluthochdruckes kann sich eine Herzinsuffizienz ausbilden. Daher sollten erhöhte Blutdruckwerte immer konsequent gesenkt werden. Dies geschieht in der Regel mit ACE-Hemmern oder AT1-Rezeptoranatagonisten, die auch Mittel der ersten Wahl zur medikamentösen Therapie der Herzinsuffizienz sind. Eine Normalisierung des Blutdruckes schützt das Herz vor Überlastung und damit vor der Entwicklung einer Herzschwäche.

KHK

Neben der arteriellen Hypertonie ist die koronare Herzkrankheit ein sehr bedeutender Risikofaktor für die Entstehung einer Herzinsuffizienz. Einer KHK kann jedoch nur durch einen gesunden Lebensstil bestehend aus Sport, gesunder Ernährung und Rauchverzicht vorgebeugt werden. Eine medikamentöse Therapie, die eine einmal entstandene KHK heilen könnte, existiert dagegen nicht. Bei starken Verengungen der Herzkranzgefäße können jedoch Stents oder Bypässe gesetzt werden.

Herzklappenerkrankungen

Herzklappenerkrankungen können angeboren oder erworben sein. Besonders in jungen Lebensjahren sollten Erkrankungen der Herzklappen frühzeitig operativ versorgt werden. In der Regel erfolgt dies durch den Ersatz der erkrankten Klappe, entweder durch eine biologische Klappe vom Schwein oder durch eine künstlich hergestellte, sogenannte mechanische Herzklappe.

Herzrhythmusstörungen: Herzrhythmusstörungen können sowohl zu einem zu schnellen (Tachykardie) als auch zu einem zu langsamen Herzrhythmus (Bradykardie) führen. In beiden Fällen kann sich als Folge eine Herzschwäche entwickeln. Bradykarde Herzrhythmusstörungen werden oftmals durch den Einsatz eines Herzschrittmachers behandelt, der ein zu langsam schlagendes Herz antreibt. Tachykarde Rhythmusstörungen hingegen können durch frequenzsenkende Medikamente, beispielsweise Betablocker, behandelt werden.

2. Medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz

Es gibt eine Reihe an Medikamenten, die sich positiv auf die Herzschwäche auswirken, die Symptome der Erkrankung lindern und die Prognose verbessern. Welche Medikamente zum Einsatz kommen, hängt einerseits vom NYHA-Stadium der Erkrankung, andererseits aber auch von Begleit- und Grunderkrankungen der Herzinsuffizienz ab.

ACE-Hemmer nehmen den Druck raus

ACE-Hemmer verringern die Entstehung von Angiotensin II, das im physiologische Zustand für eine Anhebung des Blutdruckes über eine Verengung der Gefäße sowie eine verminderte Wasserausscheidung über die Nieren führt. ACE-Hemmer kommen in jedem Stadium der Herzinsuffizienz zum Einsatz, da sie nicht nur blutdrucksenkend wirken, sondern auch positive Effekte auf das Herz haben und ein Fortschreiten der Erkrankung bremsen können. Die gängigsten ACE-Hemmer sind:

Alternative bei Nebenwirkungen: AT1-Blocker

AT1-Rezeptorantagonisten haben dieselbe Wirkung wie ACE-Hemmer und werden ebenfalls in den NYHA-Stadien I-IV zur Behandlung der Herzschwäche eingesetzt. Sie kommen oftmals als Alternative von ACE-Hemmern zum Einsatz, wenn diese aufgrund der sehr häufigen Nebenwirkung Reizhusten nicht vertragen werden. Zu den AT1-Blockern gehören unter anderem:

  • Candesartan (Atacand®, Blopressid®)
  • Losartan (Lozaar®)
  • Valsartan (Cordinate®, Diovan®, Provas®)

Betablocker bremsen das Herz

Betablocker regulieren den Herzschlag herab und schützen das Herz vor der Wirkung von frequenzsteigernden Stresshormonen wie Adrenalin oder Noradrenalin. Der Einsatz von Betablockern ist meist ab dem Stadium II notwendig, wird nach erlittenem Herzinfarkt aber auch schon im Stadium I der Herzinsuffizienz angewandt. Ebenso wie ACE-Hemmer und AT1-Blocker verbessern Betablocker die Prognose der Herzinsuffizienz, da sie protektive Effekte auf den Herzmuskel haben. Eingesetzte Medikamente sind:

  • Metoprolol (Beloc®, Beloc-ZOK®, Lopresor®)
  • Nebivolol (Nebilet®)
  • Bisoprolol (Bisoprolol®, Concor®)

Erleichterung durch Diuretika

Diuretika, umgangssprachlich auch als Wassertabletten bezeichnet, haben einen blutdrucksenkenden Effekt, indem sie die Ausscheidung von Salzen und Wasser über die Nieren fördern. Diuretika können prinzipiell in jedem Stadium der Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Ihr Einsatz ist jedoch immer dann unabdingbar, wenn es zu Wassereinlagerungen im Körper (Ödeme) oder der Lunge gekommen ist.

Eine Behandlung mit Diuretika muss immer gut überwacht werden, da sie sich auf die Blutsalze (Natrium und Kalium) sowie die Nierenwerte auswirken kann. Aus diesem Grund sind regelmäßige Blutentnahmen notwendig.

Digitalispräparate: altbewährt, aber nicht ohne

Digitalispräparate zählen mit zu den ältesten Medikamenten zur Behandlung der Herzschwäche. Ihre Wirkung liegt in einer Steigerung der Pumpkraft des Herzens, wodurch die Symptome der Herzinsuffizienz gelindert werden können.

Anders als viele andere Medikamente verbessern Sie jedoch nicht die Prognose der Erkrankung. Weiterhin muss ihr Einsatz sehr streng überwacht werden, da Überdosierungen leicht entstehen und mitunter schwerwiegende Folgen haben können. Digitalispräparate werden daher immer zurückhaltender gegeben.

Zu den gängigsten Präparaten zählen:

  • Digitoxin (Digimed®, Digimerck®)
  • Digoxin (Digacin®, Lanico®, Lenoxin®)

3. Chirurgische Behandlungsmethoden

Als Mittel der letzten Wahl kann bei einer schwerwiegenden Herzinsuffizienz ein Organersatz erfolgen. Herztransplantationen werden in Deutschland aufgrund der geringen Anzahl an Spenderorganen jedoch nur bei ca. 500 Betroffenen im Jahr durchgeführt. Die Wartelisten auf ein passendes Spenderherz sind lang, weshalb verstärkt nach Möglichkeiten gesucht wird, eine Herztransplantation zu umgehen.

Es gibt bereits erste Ansätze mechanischer Kunstherzen, die einen Teil oder sogar die gesamte Pumpleistung des Herzens übernehmen. Nachteil dieser Kunstherzen ist, dass sie nur für einen begrenzten Zeitraum getragen werden können und das Risiko für die Entstehung von Schlaganfällen erhöhen.

Prognose

Die Prognose der Herzschwäche ist abhängig vom Stadium der Erkrankung sowie ihrem Verlauf. Unbehandelt schreitet die Erkrankung schnell voran, was die Prognose erheblich verschlechtert. Unter einer leitliniengerechten Therapie kann das Überleben jedoch deutlich verbessert werden.

Die Sterblichkeitsrate innerhalb eines Jahres wird bei der Herzinsuffizienz in Abhängigkeit des NYHA-Stadiums in Prozent angegeben:

  • Stadium I: <10%
  • Stadium II: ca. 15%
  • Stadium III: ca. 25%
  • Stadium IV: ca. 50%

Prävention

In den Industrienationen ist die koronare Herzkrankheit mitunter die häufigste Ursache für die Herzinsuffizienz. Die Entwicklung einer KHK ließe sich aber in vielen Fällen vermeiden. Die wichtigsten Präventionsmaßnahmen zur Vorbeugung der Krankheitsentstehung sind dabei:

  • die konsequente Einstellung des Blutdruckes auf ein normales Niveau
  • der absolute Rauchverzicht
  • die Einstellung erhöhter Blutfett- und Blutzuckerwerte
  • die Reduktion von Übergewicht
  • eine gesunde Ernährung
  • ausreichend Bewegung bzw. sportliche Betätigung
  • die Reduktion von Alkohol

Besonders hierzulande ist die Prävention die wichtigste und wirksamste "Therapie" der Herzschwäche!

Quellen:

  • G. Herold: Innere Medizin, Herold Verlag, 2017.
  • H. Renz-Polster, S. Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin, Urban & Fischer, 2012.
  • T. Herdegen: Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie, Thieme Verlag, 2013.
  • AMWF: Nationale Versorgungsleitlinie Chronische Herzinsuffizienz, online unter www.awmf.org, zuletzt aufgerufen am 30.08.2019.

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