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Gebärmutterkrebs: Vorsorge, Früherkennung und Behandlung

Gebärmutterkrebs heißt im Medizinerlatein Uteruskarzinom (Uterus = Gebärmutter, Karzinom = bösartige Tumorform). Je nach Lokalisation wird der Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) vom Gebärmutterkörperkrebs (Korpuskarzinom) unterschieden. Da der Tumor meistens in der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) entspringt, wird der Gebärmutterkörperkrebs auch Endometriumkarzinom genannt. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Zervix- und Korpuskarzinome betreffen zwar das selbe Organ, sind aber unterschiedliche Erkrankungen. Beim Gebärmutterkörperkrebs liegt das mittlere Alter bei Diagnosestellung etwa bei 68 Jahren. Der Gebärmutterhalskrebs wird dagegen am häufigsten im Alter von 45 bis 55 Jahren festgestellt und zunehmend früher, dank der Früherkennungsmaßnahmen. Daneben gibt es beim Zervixkarzinom auch die Möglichkeit einer vorbeugenden Impfung gegen HPV (Humane Papillomviren) vor dem Beginn der sexuellen Aktivität), beim Endometriumkarzinom leider weder noch.

Vorsorge und Früherkennung

Im Frühstadium gilt zumeist: Gefahr erkannt – Gefahr gebannt

Vor Gebärmutterhalskrebs können Sie sich also bis zu einem gewissen Grad schützen, indem Sie die regelmäßigen Termine zur Vorsorge beim Frauenarzt wahrnehmen. Dieser führt u.a. einen Abstrich vom Gebärmutterhals durch, der anschließend im Labor auf krebsverdächtige Anzeichen untersucht wird. Denn in den Frühstadien von Krebs gilt zumeist: Gefahr erkannt – Gefahr gebannt.

Blutungen als Warnzeichen

Beim Gebärmutterkörperkrebs haben sich dagegen bisher keine Früherkennungsmaßnahmen bewährt. Dafür sind Blutungen in jeglicher Form nach den Wechseljahren und in untypischer Form davor ein ernst zu nehmender Warnhinweis. Drei Viertel der Endometriumkarzinome werden im Frühstadium entdeckt. Die Heilungsaussichten sind dann insgesamt gesehen recht gut. 90% der betroffenen Frauen überleben die ersten 5 Jahre nach der Diagnosestellung.

Aber auch in fortgeschrittenen Tumorstadien kann niemand mit Sicherheit vorhersagen, wie sich Ihr individueller Krebs weiterentwickeln wird. Nach zwei tumorfreien Jahren ist in der Regel nicht mehr mit einem Rückfall (Rezidiv) zu rechnen, allerdings zeitlebens mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs.

Dysplasie-Sprechstunde für qualitativ hochwertige Diagnostik und Beratung

Auf die fachliche Qualität der medizinischen Betreuung sollten Sie nicht erst bei der Behandlung, sondern schon vorher bei der Diagnostik achten. So bedeutet etwa der Befund „PAPV“ zwar, dass im Gewebeabstrich Krebszellen gefunden wurden. Zur Stellung der Diagnose Gebärmutterhalskrebs – oder im günstigeren Fall für ihren Ausschluss – bedarf es aber noch weiterer Untersuchungen. Dabei sollte so umsichtig und gewebeschonend wie möglich vorgegangen werden. Es gibt dafür speziell qualifizierte Frauenärzte, die in sogenannten Dysplasie-Sprechstunden oder Dysplasie-Zentren arbeiten. Solche spezialisierten Einrichtungen werden auf der Website der "Arbeitsgemeinschaft Zervixpathologie und Kolposkopie e.V." aufgelistet (www.dysplasiezentren.de).

Behandlung

Gynäkologische Krebszentren sind auf die Behandlung spezialisiert

Die Behandlung hängt bei beiden Krebsarten von der Ausdehnung und Größe des Tumors ab. Auch das Alter, der Zustand, die Belastbarkeit und die persönlichen Bedürfnisse sind Grundlage für die therapeutische Entscheidung. Das letzte Wort dabei haben – wie in allen medizinischen Angelegenheiten – Sie. Sie haben auch das Recht auf eine ärztliche Zweitmeinung. Angesichts der gravierenden Veränderungen und Belastungen, die die Behandlung mit sich bringen kann, sollten Sie davon Gebrauch machen. Vor allem auch von der Möglichkeit, sich nach der bestmöglichen Versorgungseinrichtung umzusehen. Da es sich bei Gebärmutterkrebs in den seltensten Fällen um einen Notfall handelt, haben Sie dafür ausreichend Zeit.

In einem gynäkologischen Krebszentrum sind Sie normalerweise am besten aufgehoben. Hier ist man auf Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane (Gynäkoonkologie) spezialisiert und kann hohe Qualitätsstandards nachweisen. Solche Zentren sind im Internet auf www.oncomap.de zu finden.

Operative Entfernung steht, wenn möglich, an erster Stelle

Beide Krebsformen werden in erster Linie operativ behandelt, indem die Gebärmutter entfernt wird (Hysterektomie). Möglicherweise müssen noch weitere benachbarte Strukturen, z.B. Eierstöcke, Eileiter und/oder die bindegewebige Aufhängung, sowie eine Reihe von Lymphknoten entfernt werden. Eine Bestrahlung kommt eventuell zusätzlich zum Einsatz, wenn nicht sicher ist, ob alles Krebsgewebe mit der OP entfernt werden konnte. Manchmal wird auch nur bestrahlt, wenn der chirurgische Eingriff aus bestimmten, z.B. gesundheitlichen Gründen, nicht in Frage kommt.

Die Chemotherapie spielt beim Gebärmutterkrebs keine so prominente Rolle wie bei anderen Tumorbehandlungen. Sie wird aber beim Zervixkarzinom routinemäßig mit der Bestrahlung kombiniert (Radiochemotherapie). In speziellen Fällen bzw. bei eher seltenen feingeweblichen Arten des Gebärmutterkörperkrebses wird dieser ebenfalls mit Chemo behandelt, ggf. ebenfalls kombiniert mit der Bestrahlung.

Unterstützen Sie Ihre Selbstheilungskräfte!

Die Krebsdiagnose ist eine Hiobsbotschaft, die erst einmal verdaut werden muss. Die Frage nach dem „Warum ich?“ zählt zu den ersten Reflexen. Es lohnt sich nur begrenzt, ihr nachzugehen. Wichtiger ist es, sich möglichst selbstbestimmt dieser Herausforderung zu stellen und Maßnahmen zu ergreifen, mit denen sich die eigene Gesundheit verbessern lässt. Dazu zählt auch die Kenntnis möglicher Risikofaktoren (z.B. Rauchen, Übergewicht), die Ihren Krebs nicht nur begünstigt haben könnten, sondern möglicherweise auch den erfolgreichen Kampf gegen ihn behindern.

Versuchen Sie in jedem Fall, sich selbst, Ihre Bedürfnisse und Ihre Körpersignale mit ganzem Herzen wahrzunehmen. Vertrauen Sie auf Ihre seelische Intuition und bleiben Sie dabei Ihrem gesunden Menschenverstand treu. Das gilt auch und erst recht, wenn Sie sich in medizinische Behandlung begeben, egal ob schulmedizinisch oder alternativ. Die Tumorentfernung ist, sofern möglich, zweifelsohne eine wichtige Hilfe gegen den Krebs. Dennoch kann nichts und niemand die Selbstheilungskräfte in Ihrem Organismus und Ihren eigenen Beitrag dazu ersetzen.

Quellen:

  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. S3-Leitlinie "Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientinnen mit Endometriumkarzinom", Stand: April 2018, online unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de (Zugriff am 20.08.2019).

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